Bergtourismus

Bergtourismus

Der Berg ruft! Die Faszination, die Berglandschaften auf uns ausüben, ist wohl so alt wie die Menschheit. In den Bergen suchen die Menschen einen Gegenpol zu ihrer Alltagserfahrung. Die Ruhe in den Bergen steht dabei oft in starkem Kontrast zu dem Lärm der Städte. Auch schätzen die Reisenden die Natürlichkeit und Authentizität der Bergorte. Denn dort scheint sich oft in 100 Jahren kaum etwas verändert zu haben.

Bergurlaub, ein Erlebnis für Körper und Geist

Ein Urlaub in den Bergen stellt für viele das ultimative Erholungserlebnis für Körper und Geist dar. Die Berge bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich körperlich zu betätigen. Im Winter locken etwa zahlreiche Skipisten und Loipen, in den übrigen Jahreszeiten besteht die Möglichkeit zu wandern, Nordic Walking oder Mountain Biking zu betreiben. Die meisten Reisenden legen dabei Wert auf ein komfortables Hotel, um nach einem anstrengenden Tag neue Energie zu tanken. Wichtig ist dabei sowohl das kulinarische Wohl, am besten in Form von traditionellen, regionalen Speisen, als auch der körperliche Erholungswert. In Wellness-Hotels besteht häufig die Möglichkeit, Bahnen zu schwimmen und dadurch die Muskeln leicht zu beanspruchen und anschließend den Körper in der Sauna zu wärmen.

Herausforderungen des Bergtourismus

Doch der steigende Bergtourismus birgt auch Herausforderungen. Anlässlich einer 2019 abgehaltenen Berg-Tourismus-Konferenz in Berchtesgaden bestand der Konsens, dass ein Umdenken notwendig sei. Denn Bergregionen wie die Alpen, aber auch der Kaukasus, die Karpaten, der Himalaya, der Atlas oder die Anden geraten immer mehr in Schwierigkeiten.

Probleme stellen etwa die wachsende Zahl an Bergsportangeboten mit den damit verbundenen Konflikten zwischen Natur und der einheimischen Bevölkerung dar. Zudem wird dies durch den Klimawandel noch verstärkt. Denn weniger Gletscher bedeuten weniger Süßwasser, also auch einen Rückgang der Landwirtschaft. Dazu kommt der wachsende Autoverkehr durch die steigenden Touristenzahlen sowie damit verbundenen Negativfolgen, wie die erhöhte Müllproduktion, die Zerstörung von Natur und die Emmissionsbelastung in sensiblen Ökosystemen.

Unmittelbare negative Auswirkungen auf die Touristen

Die Folgen des Klimawandels und der steigenden Tourismuszahlen verspüren die Touristen auch direkt am eigenen Leibe, denn vielfach fehlt es an Schnee auf den Pisten, zudem werden durch das Abschmelzen der Gletscher das Eisklettern oder Hochtouren erschwert. Die negativen Auswirkungen lassen sich insbesondere am Beispiel des Mount Everest anschaulich darstellen. Dort bilden sich inzwischen schon Warteschlangen aufgrund der großen Anzahl an Besuchern. Dies führt auch zu einer Beeinträchtigung der Sicherheit der Bergsteigenden. Viele der Reisenden unterschätzen die Gefahren des Berges.

In der Todeszone, auf mehr als 8000 Metern Höhe, steht dem Mensch so wenig Sauerstoff zur Verfügung, dass er körperlich unweigerlich abbaut. Die häufigen Todesfälle bestätigen dies. Häufigste Todesursache sind dabei nicht etwa Abstürze, sondern Unterkühlung, Erschöpfung oder die Höhenkrankheit. Der Mythos, dass die Besteigung heutzutage keine Gefahren mehr birgt, ist schlichtweg falsch. Eine derartig extreme Körpererfahrung erfordert eine gründliche Vorbereitung von mehreren Wochen, bei der der Körper langsam eingewöhnt wird.