Sextourismus
Der Begriff des Sextourismus beschreibt Reisen, die unternommen werden, um sexuelle Kontakte zu den Einheimischen, insbesondere Prostituierten, der Reiseländer aufzunehmen. Die Art von Sextourismus, die wir heute kennen, existiert erst seit etwa fünfzig Jahren und ist überwiegend durch die Globalisierung und wachsenden Wohlstand geprägt.
Es wird in der Gesellschaft mitunter scharfe Kritik an Sextouristen geäußert. Dies ist überwiegend darauf zurückzuführen, dass sich Prostituierte in Schwellenländern häufig in prekären und schutzlosen Situationen befinden sowie starke Abhängigkeitsverhältnisse zu den Zuhältern bestehen. Auch liegt in der Regel eine große Schere zwischen den Vermögensverhältnissen und Lebensbedingungen der Prostituierten und den Freiern vor. In einigen Ländern ist sogar mit Zwangsprostitution oder der Prostituierung Minderjähriger zu rechnen. Jedoch informieren sich nur die wenigsten Sexreisenden ausreichend über die sexuellen Beziehungen, die sie im Ausland eingehen.
Doch auch Deutschland wird häufig als Sex-Reisezielland von vielen Touristen angegeben. Es geht bei Sextourismus nicht immer um Machtgefälle. Abgesehen von der Frage nach der Sitte oder Moral eines solchen Reisezwecks sollte sich jeder selbst entscheiden, ob er eine solche Reise antreten will. Hier ist vor allem darauf zu achten, dass eine faire Bezahlung der Prostituierten gewährleistet ist, diese legal beschäftigt werden und den Beruf freiwillig ausüben.