Sanfter Tourismus
Angesichts des Klimawandels und der langsamen, aber steten Zerstörung unseres Planeten entschließen sich immer mehr Menschen dazu, nachhaltiger und klimaneutral zu leben. Doch auch ökologisch bewusste Menschen wollen nicht gänzlich auf das Reisen verzichten. Es hat sich daher eine neue Tourismussparte entwickelt, der sogenannte sanfte Tourismus.
Was ist sanfter Tourismus?
Sanfte Touristen benutzen nachhaltige Verkehrsmittel und verzichten insbesondere auf CO2-ausstoßende Fortbewegungsmittel wie Flugzeuge und Mietwagen. In der Reisebranche gibt es inzwischen sogar Qualitätssiegel, wie Viabono, Tourcert oder Blaue Flagge, die es den Reisenden ermöglichen, nachhaltige Reiseziele einfacher zu finden. Sanfte Touristen legen Wert darauf, während ihres Aufenthalts Wasser einzusparen und insbesondere stromschluckende Geräte wie Klimaanlagen zu vermeiden. Wichtig ist für viele dieser Reisenden auch, sich während des Aufenthaltes wie gewohnt nachhaltig, überwiegend vegetarisch oder sogar vegan zu ernähren. Dabei wird auch Wert auf biologischen Anbau gelegt. Den sanften Touristen geht es nicht nur darum, fremde Kulturen und Orte zu bestaunen, sondern einen positiven Effekt, oder zumindest keinen negativen Effekt zu hinterlassen. Sie versuchen dabei die lokale Wirtschaft zu fördern und achten bei ihrem Konsum auf faire Arbeitskonditionen vor Ort, wozu selbstverständlich auch ein angemessenes Trinkgeld gehört.
Darf ich als sanfter Tourist nur im eigenen Land reisen?
Die Antwort ist Jein. Grundsätzlich wird weniger CO2 ausgestoßen, je kürzer die Reisewege sind. Zwar kann der negative Effekt hier durch Umstieg auf Reisebus oder Bahn vermieden werden, jedoch hat ein Besuch im heimischen Wald die geringsten Auswirkungen auf die Umwelt. Jedoch gibt es hier keine strikten Verbote für sanfte Touristen. Grundsätzlich muss jeder für sich selbst entscheiden, womit er oder sie sich wohlfühlt. Eine Reise an entferntere Orte kann den Horizont erweitern und das Bewusstsein hinsichtlich fremder Kulturen stärken. Jedoch ist es nicht zwingend notwendig, sich vor Ort mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Eine Auseinandersetzung mit fremden Kulturen kann durchaus auch im eigenen Land stattfinden.